Latein Übersetzungen, Übungen und Vokabeln

Übersetzung: Lumina – Lektion 5: Ein Tag im Leben eines vornehmen Römers

Lektionstext

Plinius, cum in villa est, plerumque hora prima evigilat1,
sed in lecto manet et multa cogitat.
Mox notarium2 vocat.
Servus cum tabula venit.
Plinius dictat, servus magna cura scribit.
Hora quarta vel quinta Plinius in horto ambulat,
semper cogitat, semper dictat.
Tum paulum dormit.
Postea orationem Graecam vel Latinam magna voce legit.
Ambulat, se exercet, aqua frigida lavatur3.
Saepe amici e proximis villis veniunt.
Hora undecima4 dominus cum uxore amicisque cenat.
Plinius narrat:
in animo habet bibliothecam condere5, plebem magna pecunia adiuvare.
Cena sermonibus doctis laetisque extenditur6.
Sed hodie Plinius liber a curis non est:
Zosimus libertus aeger est.
Plinius libertum valde amat,
doctus enim et fidus est.
Itaque dominus epistulam ad amicum scribit:
„Zosimus curatione7 et mutatione caeli8 indiget.
Itaque libertum in villam tuam mittere velim9 …“

1 evigilare: aufwachen
2 notarius: Sekretär
3 lavatur: er wäscht sich
4 undecimus: der elfte
5 bibliothecam condere: eine (öffentliche) Bibliothek stiften
6 extenditur: es zieht sich hin
7 curatio (Abl.: curatione): Kur
8 mutatio (Abl.: mutatione) caeli: Luftveränderung
9 velim: ich möchte

Übersetzung

Wenn Plinius in seinem Landhaus ist, wacht er meistens zur ersten Stunde auf, aber bleibt noch im Bett und denkt viel nach.
Bald darauf ruft er den Sekretär.
Der Sklave kommt mit der Tafel.
Plinius diktiert, der Sklave schreibt mit viel Sorgfalt.
Zur vierten oder fünften Stunde geht Plinius im Garten spazieren, immer denkt er nach, immer diktiert er.
Dann schläft er ein wenig.
Später liest er mit lauter Stimme eine griechische oder lateinische Rede.
Er geht spazieren, übt sich und wäscht sich mit kaltem Wasser.
Oft kommen Freunde aus den benachbarten Landhäusern.
Zur elften Stunde isst der Herr mit seiner Ehefrau und seinen Freunden.
Plinius erzählt:
Er beabsichtigt eine Bibliothek zu stiften und das Volk mit viel Geld zu unterstützen.
Das Essen zieht sich hin mit gelehrten und fröhlichen Gesprächen.
Aber heute ist Plinius nicht frei von Sorgen.
Zosimus, der Freigelassene ist krank.
Plinius mag den Freigelassenen sehr,
er ist nämlich gelehrt und treu.
Daher schreibt der Herr einen Brief an seinen Freund:
„Zosimus braucht eine Kur und eine Luftveränderung.
Daher möchte ich den Freigelassenen auf dein Landgut schicken…“