Latein Übersetzungen, Übungen und Vokabeln

Übersetzung: Lumina – Lektion 24 (Text 1): Ein Wunder schafft Probleme

Lektionstext

Amphitruo: Salve, Tiresia, vates Thebanorum.

Tiresias: Salve, Amphitruo. Te bene valere spero.

Amphitruo: Me habeo, male, male! Feminae sunt horribiles!

Tiresias: Re vera? Omnesne?

Amphitruo: Omnes! Praecipue illae, quae maritos suos fallunt atque decipiunt.
Utinam dei et deae illas perdant!

Tiresias: Cur tam iratus es? Tua quidem uxor fida est.

Amphitruo: Eheu1! Ab illa ipsa2 crudeli modo3 deceptus sum! Omnibus
hominibus nunc sum risui.
Ego, Amphitruo, imperator Thebanorum!

Tiresias: Quaenam est causa huius risus?

Amphitruo: Alcumenam nuper geminos partu edidisse4 scis, Iphiclem
Herculemque.
Sani pulchrique erant et hic et ille.
Quam felix eram illo die! Gaudio affectus Iovi manibus meis
taurum sacrificavi!
At hodie illos pueros filios meos non esse intellexi.

Tiresias: Quonam modo3 hoc intellexisti?

Amphitruo: In horto eram, cum subito ancillas clamare audivi.
Statim in domum curro et metu ingenti afficior: In cunabulis5
puerorum duos video serpentes.
Priusquam agere potui, Hercules bestias manibus arripit, premit,
necat … Puer paucorum mensium!
Metus admirationi cedit, admiratio irae:
Hic non est filius hominis mortalis! Non sum pater horum
geminorum. Sed qui heros6 illos genuit? –
Alcumena quidem fidem violavit!
Illud adulterium7 puniatur! —
O Tiresia, quid faciam?

1 eheu: ach!
2 ipsa (Abl.Sg.f.): selbst
3 modus: Art und Weise
4 partu edere: zur Welt bringen
5 cunabula: Wiege
6 heros (Nom.Sg.m.): Halbgott
7 adulterium: Ehebruch

Übersetzung

Amphitruo: Sei mir gegrüßt, Tiresias, Seher der Thebaner.

Tiresias: Sei mir gegrüßt Amphitruo. Ich hoffe dir geht es gut.

Amphitruo: Mir geht es schlecht, sehr schlecht! Die Frauen sind schrecklich!

Tiresias: Ist die Sache wahr? Alle?

Amphitruo: Alle! Besonders jene, die ihre Ehemänner täuschen und betrügen. Wenn die Götter und Göttinnen jene doch bestrafen würden!

Tiresias: Warum bist du so zornig? Deine Frau jedenfalls ist dir treu.

Amphitruo: Ach! Von jener selbst bin ich auf grausame Weise betrogen worden. Nun bin ich das Gelächter aller Menschen. Ich, Amphitruo, Heerführer der Thebaner!

Tiresias: Was ist denn der Grund für dieses Gelächter?

Amphitruo: Du weißt, dass Alcumena vor kurzem Zwillinge zur Welt gebracht hat, Iphicles und Herkules. Sie waren gesund und schön, der eine und der andere. Wie glücklich ich war an jenem Tag! Mit Freude habe ich Jupiter mit meiner Hand einen Stier geopfert! Und heute habe ich erkannt, dass jene Jungen nicht meine Söhne sind.

Tiresias: Auf welche Weise hast du dieses erkannt?

Amphitruo: Ich war im Park, als ich plötzlich die Mägde schreien hörte. Ich laufe sofort nach Hause und werde mit großer Furcht ausgestattet:
Ich sehe in der Wiege der Jungen zwei Schlangen. Bevor ich etwas tun konnte, ergriff Herkules die Bestien mit den Händen, erdrückte und tötete sie. Ein Junge von wenigen Monaten!
Die Furcht wich der Bewunderung, die Bewunderung dem Zorn:
Dies ist nicht der Sohn eines sterblichen Menschen! Ich bin nicht der Vater dieser Zwillinge. Aber welcher Halbgott hat jene erzeugt? –
Jedenfalls hat Alcumena die Treue verletzt!
Jener Ehebruch muss bestraft werden! –
Oh Tiresias, was soll ich tun?