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Übersetzung: Lumina – Lektion 30 (Text 1): Wie lebt ein gesunder Mensch?

Lektionstext

Sanus homo, qui et bene valet et suae spontis est1,
nullas leges sequi debet
ac neque medico neque iatralipta2 eget.

Hunc ipsum oportet varium habere vitae genus:
modo ruri esse, modo in urbe, saepius in agro;
navigare, venari, quiescere interdum,
sed frequentius3 se exercere. Ne labores vereatur.
Ignavia enim corpus hebetat4, labor firmat;
illa maturam senectutem hic longam adulescentiam reddit.
Prodest interdum lavari, interdum aquis frigidis uti,
modo ungui5, modo id ipsum neglegere.

Sanus homo eadem genera cibi sumere debet,
quibus populus ipse utitur.
Prodest interdum in convictu esse,
interdum ab eodem se retrahere.
Melius est bis die quam semel cibum capere
et semper quam plurimum6.

1 suae spontis esse: sein eigener Herr sein
2 iatraliptes, ae m.: etwa: Masseur, Physiotherapeut
3 frequentibus: häufiger
4 hebetare: schwächen
5 ungui: sich einsalben
6 quam plurimum: möglichst viel

Übersetzung

Ein gesunder Mensch, welcher sowohl bei guter Gesundheit, als auch sein eigener Herr ist, muss keine Gesetze befolgen und benötigt weder einen Arzt, noch eine Physiotherapeuten.
Es gehört sich, dass dieser selbst das Leben auf verschiedene Arten lebt: mal auf dem Land zu sein, mal in der Stadt zu sein, öfter auf dem Feld zu sein; segeln, jagen, manchmal ruhen, aber häufiger trainiert er sich. Er soll die Arbeiten nicht scheuen. Denn die Trägheit schwächt den Körper, Arbeit stärkt ihn; jene (die Trägheit) gibt das frühe Alter, diese (die Arbeit) die lange Jugend zurück.

Es nützt, sich manchmal zu waschen, manchmal kaltes Wasser zu benutzen, mal sich ein zu salben, mal es zu vernachlässigen.

Ein gesunder Mensch muss dieselben Arten von Speisen nehmen, welche das Volk selbst benutzt. Es nützt manchmal in Gesellschaft zu sein, manchmal sich von dieser selben zurückzuziehen. Besser ist es zweimal als einmal am Tag Essen zu sich zu nehmen und immer möglichst viel.