Lektion 47 – Cäsar unter Seeräubern
Mit 25 Jahren unternahm Cäsar eine Fahrt auf die griechische Insel Rhodos, um dort bei berühmten Professoren Rhetorik zu studieren. Doch die Reise mit einem Schiff war zur damaligen Zeit keineswegs gefahrlos.
Zu jenen Zeiten gab es Piraten von großer Frechheit; sie begangen verschiedene Verbrechen. Sie machten viele Menschen zu Geiseln, um sich ein großes Vermögen zu erwerben. Sie segelten mit schnellen Schiffen, um nicht von römischen Soldaten gefangen zu werden. Auch Cäsar ist, als er eine Reise nach Rhodos gemacht hatte, von diesen gefangen genommen worden. Dieser aber ist vom Anblick der wütenden Piraten nicht eingeschüchtert worden. Im Gegenteil hat er sich so tapfer gezeigt, dass er die ganze Gefahr nicht beachtete. Er war von so großer Tapferkeit, sodass er die Piraten nicht demütig bittend anflehte. Ja sogar hat er diese allein an einem Ort versammelt und mit strengem Gesichtsausdruck diese Rede gehalten: „Ihr, Verbrecher, ihr seid bei allen Menschen verhasst. Alle fürchten euch. Allerdings bin ich zuversichtlich: Denn bald werdet ihr alle hingerichtet werden, mein Ruhm aber wird wachsen. Nun aber werde ich euch unterrichten, während es euch erlaubt sein wird zu leben.“ Dann trug Cäsar alle Tage hindurch Gedichte der berühmten Dichter und Gedichte, welche er selbst gemacht hatte, vor. Endlich sind die Piraten so verzweifelt, sodass sie aufgehört haben, Cäsar zurückzuhalten. Nachdem sie großen Reichtum erhalten haben, entließen sie diesen auf der Stelle. Cäsar aber hat unverzüglich Schiffe und Soldaten zusammengeführt, um selbst gegen die Piraten vorzugehen. Schließlich sind alle Piraten, um nicht fliehen zu können, gefangen und in Fesseln gelegt worden. Cäsar hat niemanden von diesen verschont: Er hat alle hingerichtet. So hat sich der junge Mann selbst bewiesen, nicht nur von höchster Tapferkeit zu sein, sondern auch von höchster Grausamkeit.